„Heute morgen um elf Uhr ging der grausamste und schrecklichste Krieg zu Ende, der jemals die Menschheit gegeißelt hat. Ich hoffe, wir können sagen, dass dieser schicksalhafte Morgen alle Kriege beendet hat.“
So ging es am 25. Mai 2022 schon früh um 7.00 Uhr von Koblenz aus mit zwei Bussen los, um im 260 km entfernten Verdun unter anderem das besondere Museum „Mémorial“ zu besuchen, das mit eindrucksvollen Exponaten aus der Zeit des Ersten Weltkriegs aufwartet. Auf Glasböden konnten die Schülerinnen und Schüler über ein nachgestaltetes Schlachtfeld mit Granatresten, Minen und Stacheldraht schreiten und sich so der Situation im Krieg annähern. Weitere Stationen waren das heftig umkämpfte Fort Douaumont, das beeindruckende Beinhaus in unmittelbarer Nachbarschaft, das ein in die Erde gerammtes Schwert (= Frieden) symbolisiert, von dem nur noch der Knauf zu sehen ist, und das verschwundene Dorf Fleury, von dem kein Gebäude übrig geblieben und das auch heute noch von Artilleriekratern durchzogen ist. Wie acht weitere Dörfer im Verteidigungsring Verduns wurde auch Fleury nicht wieder aufgebaut. Eine audiovisuelle Führung im Beinhaus brachte den Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmern das Kriegsgeschehen auf den Schlachtfeldern näher. Vom Turm des Beinhauses konnten sie außerdem die Auswirkungen des Krieges in der näheren Umgebung betrachten. Beeindruckt waren die Schülerinnen und Schüler davon, dass im Beinhaus die körperlichen Überreste von 130.000 gefallenen Soldaten aufgenommen wurden. Durch eine Glasscheibe im Außenbereich konnten sie einen Blick auf die Gebeine werfen. Zudem wurden sie darauf hingewiesen, dass nicht nur europäische Christen auf den Schlachtfeldern von Verdun gekämpft hatten. Überall an den Gedenkstätten, besonders aber am Fort Douaumont und am Beinhaus, wurde durch Informationstafeln deutlich, dass hier auch Soldaten aus Algerien, Tunesien und Marokko an der Seite der Kolonialmacht Frankreich gekämpft hatten. Für die muslimischen Gefallenen war im Jahr 2006 eine eigene Gedenkstätte auf dem Gelände des Beinhauses errichtet worden. Diese und viele weitere Tatsachen wurden unseren Gruppen wie schon in den vergangenen Jahren durch unsere kundigen Exkursionsbegleiter Pierre Lenhard und Ingrid Ferrand kompetent nahegebracht.
Sieben Geschichtslehrerinnen und -lehrer hatten zwei Tage zuvor die Fahrt an einem speziellen Studientag für die teilnehmenden Klassen vorbereitet, an dem die Schülerinnen und Schüler sich mit den Empfindungen der Soldaten durch das Lesen von Feldpostbriefen, englischen und deutschen Gedichten sowie durch das Betrachten von zeitgenössischem Filmmaterial beschäftigten.
In diesem Jahr kam eine Besonderheit hinzu: Acht geflüchtete ukrainische Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen hatten darum gebeten, zusammen mit ihren Mitschülerinnen und -schülern an der Exkursion teilnehmen zu dürfen. Private Spendengelder und ein längeres, vorbereitendes Gespräch machten dies möglich.
Zudem waren in diesem Jahr die Energiekosten sprunghaft gestiegen, so dass die tatsächliche Durchführung der Gedenkstättenreise zunächst unrealistisch erschien. Doch Zuschüsse des Landes (Koordinierungsstelle für schulische Gedenkarbeit und Zeitzeugenbegegnungen des Pädagogischen Landesinstituts/Frau Gerber) und unseres Vereins der Förderer, Freunden und Ehemaligen (VFFE) ermöglichten uns letztlich die so wichtige Fahrt. Dafür möchten wir uns noch einmal ganz herzlich bedanken, genauso wie bei den Betreuern und Vorbereitern Frau Bartolosch, Frau Blümmert, Frau Mettler, Frau Dr. Sieger, Herrn Dorscheid, Herrn Brümmer, Herrn Otremba und Frau Sibbe.
Hier einige Eindrücke der Schülerinnen und Schüler:
„Die vielen Gräber mit den weißen Kreuzen waren faszinierend, weil ich mir so viel besser vorstellen konnte, wie unfassbar viele Menschen dort bei Verdun ums Leben gekommen sind.“
„Das Beinhaus von Douaumont hat mich durch seine Größe sehr beeindruckt. Vom Turm aus hatten wir eine gute Sicht über die große Weite der Schlachtfelder und über die Narben, die der Krieg in der Landschaft hinterlassen hat. “
„Ich fand das Gebeinhaus sehr interessant und es ist wichtig, so etwas mal zu sehen. Die tausende Gräber sind einfach überwältigend und das lässt einen einmal wirklich über das Thema nachdenken. Es war furchtbar für die Soldaten!“
„Ich fand es gut, dass die Gräber bei den identifizierten Soldaten besonders gekennzeichnet wurden. Bei den Christen gab es Kreuze und bei den Muslimen Halbmonde.“
„Ich hätte lieber noch mehr Zeit im Museum gehabt, denn die Ausstellung dort war sehr informativ und auch spannend, ich habe einiges über den Alltag der Soldaten erfahren und ihn mir besser vorstellen können.
Astrid Sibbe/Fachkonferenz Geschichte
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