Auf den Spuren der "Urkatastrophe": Besuch der Gedenkstätte Verdun 2. Juni 2025, 12:55 Die Überreste des Krieges selbst zu sehen und sich die Szenen der Schlacht vorzustellen, haben mir geholfen zu verstehen, wie wichtig Frieden wirklich ist. (Ziwen)
Die Aussage dieser Schülerin, stellvertretend für viele ähnliche Rückmeldungen, erklärt, warum es gerade in unserer Zeit so bedeutsam ist, das historische Schlachtfeld von Verdun aufzusuchen. Am letzten Wandertag besuchten daher die 9. Jahrgangsstufe sowie die Klasse 10d, begleitet von ihren Klassen- und Geschichtslehrern, diesen symbolischen Ort des Massensterbens im Ersten Weltkrieg. Bereits während der Fahrt über das Terrain konnten sich die Schülerinnen und Schüler die vernarbte Landschaft mit überwucherten Granattrichtern anschauen. Später erfuhren sie, dass das Gelände nach den Kampfhandlungen einem Sondermülldepot glich, weil Granaten, Gasmunition und Sprengstoff den Boden vergiftet hatten.
Überrascht hat mich, dass man noch heute die Spuren der Schlacht von Verdun in der Natur erkennen kann. (Levin)
Zwei Vertreter des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Frau Kohlberger und Herr Köppl, begleiteten unsere Schülergruppen fachkundig und mit großem Interesse an den Fragen der Jugendlichen, worauf sie kompetent zu antworten wussten und sehr viel Wissenswertes vermitteln konnten. Die Führung begann am markanten Gebäude des Beinhauses, wo die Schülerinnen und Schüler aufgefordert wurden, durch die Fensterreihe einen Blick in die Grabkammern mit den sterblichen Überresten zu werfen. Der Anblick der gestapelten Knochen und Schädel wie auch der Besuch des Gräberfelds von Douaumont riefen oft beklemmende Eindrücke bei den jugendlichen Besucherinnen und Besuchern hervor:
Mich hat der Gedanke sehr bewegt, dass zu jedem der abertausende Kreuze und Grabsteine mindestens ein Mensch gehört, der bei der Schlacht von Verdun gestorben ist. (Jakob) Etwas, das ich nie vergessen werde, sind die vielen Gräber auf dem Soldatenfriedhof. Auch wenn auf dem Friedhof längst nicht alle Gefallenen ruhen, hinterließ der Anblick der vielen Gräber und Namen ein wie eingebranntes Bild in meinem Kopf. (Tammo) Mich hat das Ausmaß des Krieges erschüttert, obwohl wir "nur" die Gräber und Überreste der Verstorbenen im Gebeinhaus gesehen haben. Und das waren nicht einmal annähernd alle Kriegstote.(Elia) Jedes Grab stand für einen oder mehrere für nichts gestorbene Soldaten. Es hat mir verdeutlicht, wie unnötig dieser Krieg war und dass so etwas nie wieder passieren sollte. (Franziska)
Anschließend besuchten die Gruppen das Gelände, auf dem sich seinerzeit das Dorf Fleury befand, das komplett zerstört und nach dem Krieg wie weitere acht Dörfer im ehemaligen Kampfgebiet nicht mehr wiederaufgebaut wurde.
Wo einst an die 500 Menschen lebten, steht jetzt nur noch ein kleiner Wald, mit Bombentrichtern übersät. Vom Dorf sind nur noch der Name und die Markierungen von Straßen und Gebäuden geblieben. (Luisa) Ich fand es überraschend, dass nach dem Krieg auf dem Boden nichts mehr wachsen und überhaupt kein Mensch mehr dort leben konnte. (Arman)
Den Abschluss der Führung bildete die Begehung des Fort Vaux. Insbesondere die Schilderung der Lebensumstände der dort belagerten französischen Soldaten illustrierte den Jugendlichen die Intensität und Grausamkeit des Kampfgeschehens, die menschenunwürdigen Bedingungen wie zunehmender Wassermangel und unerträgliche hygienische Zustände innerhalb der Festung.
Gelernt habe ich, dass die Kämpfe um das Fort Vaux auch im Inneren der Festung stattfanden und dass es, um ein paar Meter eines Ganges zu erobern, manchmal Tage gebraucht hat. (Aiken) Mich hat sehr bewegt, von den verzweifelten Menschen im Fort Vaux zu hören, wie sie unter Wassermangel und hohen psychischen Belastungen litten. (Markus) Für die Soldaten muss es eine ungeheure psychische Belastung gewesen sein, so dass sie ihr Leben dort mit der Hölle verglichen. (Mika)
Sicherlich war die Exkursion mit ihrer langen An- und Rückfahrt und dem fünfstündigen Programm anstrengend. Die Begegnung mit der Geschichte vor Ort sorgt aber in den Lerngruppen für besonders nachhaltige Erkenntnisse, von denen hier stellvertretend einige in Auszügen wiedergegeben werden:
Krieg ist so viel mehr als der Schmerz und Kampf um Leben und Tod, sondern auf so vielen weiteren Ebenen traumatisierend. (Antonia) Am schockierendsten war für mich die Vorstellung, wie dort vor über hundert Jahren so viele Menschen so sinnlos gekämpft haben. (Mirjam) Ich habe gelernt, dass es im Krieg keine Gewinner gibt. Alle Seiten, die an einem Krieg beteiligt sind, verlieren. (Ali)
Trotz langer Anreise und vergleichsweise hoher Fahrtkosten waren sich alle Mitfahrenden einig, dass sie den Besuch der Schlachtfelder von Verdun uneingeschränkt für die kommenden 9. Klassen empfehlen, so intensiv waren ihre Eindrücke. Erfreulicherweise wurde die Gedenkstättenfahrt vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium gefördert, welches Mittel für die Auseinandersetzung mit der Geschichte politischer Gewaltherrschaft bereitstellt und damit Erinnerungskultur stärkt.
Jutta Bartolosch
(Fotos, u. a. in der Fotogalerie von: Astrid Sibbe, Guido Brümmer, Jutta Bartolosch) |
Patenschulung mit Natürlich Wir 20. Mai 2025, 9:07 Das Ende des Schuljahres naht und somit auch der Kennenlernnachmittag der nächsten Fünftklässler, welche hoffentlich schon voller Vorfreude auf ihre Schulzeit an unserer Schule warten. Um ihnen einen möglichst sorgenfreien Empfang am MvLG zu bieten, fand am Montag und Dienstag eine lehrreiche Patenschulung statt, auf welcher wir Paten und Patinnen, begleitet von Frau Kabisreiter und Frau Rivera, darauf vorbereitet wurden, den kommenden Viertklässler genau das zu bieten. Dabei wurden wir ausgebildet, um die Kinder möglichst gut zu empfangen, spielerisch einzuführen und sie im neuen Schuljahr zu begleiten.
Zudem konnten auch wir als Paten uns besser kennenlernen und als Team zusammenwachsen. Nun freuen wir uns auch schon sehr auf die Ankunft unserer Patenkinder und hoffen, dass sie am MvLG eine genauso schöne Zeit durchleben werden wie wir bis jetzt. Liebe Viertklässler, wir sind gespannt auf eine schöne Zeit mit Euch und freuen uns schon sehr Euch alle kennenzulernen!
Unser Dank gilt dem Verein der Förderer, Freunde und Ehemaligen, der die Schulung finanziell möglich gemacht hat.
Sina Engel für die Paten und Patinnen |
Jugend forscht 2025 - Unsere jungen Forscherinnen und Forscher beeindrucken auf Landesebene 12. Mai 2025, 12:46Das Max-von-Laue-Gymnasium blickt mit großem Stolz auf ein überaus erfolgreiches Abschneiden beim Wettbewerb "Jugend forscht / Jugend forscht junior" 2025 zurück. Insgesamt wurden 32 Projekte bei Regionalwettbewerben eingereicht - ein neuer Rekord! Unsere Schülerinnen und Schüler erzielten dabei 9 erste Plätze, 5 zweite Plätze und 6 dritte Plätze, zahlreiche Sonderpreise sowie Praktikumsangebote renommierter Forschungseinrichtungen.
Besonders erfreulich ist die starke Präsenz beim Landeswettbewerb, zu dem sich gleich neun Projekte qualifizieren konnten:
Jugend forscht:
- Victoria Rosenow und Nils Ritter (MSS 13) überzeugten mit ihrer Machbarkeitsstudie zur Ammoniaksynthese nach Haber-Bosch im schulischen Kontext. Für ihren Regionalsieg erhielten sie den Sonderpreis der Universität Koblenz, beim Landeswettbewerb einen weiteren Sonderpreis der PH Freiburg (150 €) sowie ein Laborpraktikum in Bioverfahrenstechnik.
- Marko Nedilko (MSS 13) erhielt für sein Informatikprojekt Canis, der KI-Begleiter für Lehrer den 1. Platz auf Regionalebene und erreichte beim Landeswettbewerb den 2. Platz. Zusätzlich wurde er mit einem Sonderpreis Digitalisierung (250 €) und einem Forschungspraktikum am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ausgezeichnet.
- Aaron Kaiser (MSS 13) sicherte sich mit Fettweg-Tabletten? - Orlistat im Test den 1. Platz beim Regionalwettbewerb und wurde mit dem MNU-Sonderpreis (1 Woche Deutsches Museum München) geehrt. Er erhielt zudem eine Einladung zum Science & Media Festival beim Landeswettbewerb.
- Fabian Bischoff (MSS 12) stellte mit Segeln - die kontrollierte Nutzung des Unkontrollierbaren ein physikalisch-technisches Projekt vor. Nach dem 1. Platz beim Regionalwettbewerb durfte er beim Landeswettbewerb ein Prototypen-Praktikum ("Ideen [be]greifen") absolvieren.
- Hendrik Bibow, Max Wang und Minh Anh Vu (MSS 12) präsentierten mit Die Zukunft der Energie?! - LOHC im Effizienztest ein hochaktuelles Energieprojekt. Sie gewannen Platz 1 beim Regionalwettbewerb und erhielten beim Landeswettbewerb drei Sonderpreise: Energiewende & Klimaschutz (250 €), "Mit Sicherheit die Zukunft gestalten" (150 €) sowie hochkarätige Praktika - Max Wang am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf, Minh Anh Vu bei der BASF.
Jugend forscht junior:
- Jakob Balczun und Luisa Grass (10d) traten mit dem Projekt GreenGrip - der nachhaltige Griff an, gewannen Platz 1 auf Regionalebene und erreichten beim Landeswettbewerb den 3. Platz.
- Jones Kew (7d) entwickelte das Projekt Smartpuzzle - das digitale Logikspiel und errang damit den 1. Platz regional sowie den 2. Platz beim Landesentscheid.
- Daria Nedilko (5d) überzeugte im Juniorbereich mit dem Projekt Wie kann man Schnittblumen länger frisch halten? und gewann Platz 1 beim Regionalwettbewerb. Beim Landeswettbewerb durfte sie am Experimentiertag im NatLab der Universität Mainz teilnehmen.
- Sanvi Reddy Chappidi und Greta Weisheim (6d) konnten mit Rost entfernen mit Haushaltsmitteln ebenfalls auf Landesebene überzeugen. Sie gewannen Platz 1 beim Regionalwettbewerb und erhielten einen Sonderpreis in Höhe von 60 €.
Ein besonderer Höhepunkt war die Auszeichnung von Dr. Horst Ordowski, der für sein langjähriges Engagement mit dem Sonderpreis für Projektbetreuung geehrt und zum Bundeswettbewerb eingeladen wurde.
Für die Gesamtleistung der Schule wurden wir mit gleich mehreren Preisen geehrt: dem Berdelle-Hilge-Schulpreis (360 €) sowie einem Köhler-Gutschein (75 €). Der Schulpreis der Hopp Foundation (2.500 €) wurde der Schule auf dem Landeswettbewerb in Ingelheim feierlich überreicht.
Wir danken allen Teilnehmenden, Lehrkräften und Unterstützenden für ihren großartigen Einsatz. Ein besonderer Dank gilt vor allem dem Team des Betreuten Labors: Dr. Horst Ordowski, Ruben Keuchel, Christoph Damian, Sven Hebestedt, Sophie Feil, Jan Hillesheim, Christiane Dietz-Keuchel, Katharina Stoos, Tim Krah, Emanuel Valasiadis und Kathryn Künzel.
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