War diese Region den meisten ehemals nur als Heimat mehrerer erstklassiger Fußballvereine bekannt gewesen, so hatten wir in der der Exkursion vorangegangenen Unterrichtsreihe bereits gelernt, dass "der Pott" im 19. und 20. Jahrhundert besonders durch die Montanindustrie bekannt geworden war; genauer durch seine für die Stahlerzeugung notwendigen Kokskohlevorkommen.
Der Begriff Koks kommt vom englischen Begriff coke und bezeichnet einen Brennstoff, welcher in Kokereien häufig aus Fettkohle erzeugt wird. Und um die Bedeutung dieses Brennstoffs für die wirtschaftliche Entwicklung einer ganzen Region besser verstehen zu können, war das erste Ziel unserer Tour durch das Ruhrgebiet die Zeche Zollverein in Essen: eins der zu seiner Zeit größten und effektivsten Steinkohlebergwerke Europas mit eigener Kokerei.
Nach zweieinhalbstündiger Busfahrt erreichten wir den Schacht 12 der Zeche Zollverein, der mit seiner Kokerei mittlerweile zum UNESCO Weltkulturerbe zählt. Und um sofort einen Überblick über die Dimensionen der Industrieanlage zu bekommen, begann unsere Führung auf dem Dach der Anlage, von dem aus man einen Ausblick auf die Städte des Ruhrgebiets genießen kann. Und es ist schon erstaunlich zu sehen, wie dicht die Städte des Ruhrgebietes beieinander liegen und nahezu fließend ineinander übergehen.
Anschließend durchliefen wir nacheinander die einzelnen Stationen der Koksherstellung. Bei der ersten größeren Station, einer Zentrifuge, erläuterte uns der Führer, dass die Aufgabe dieser darin bestand, die vor Ort geförderte Kohle zu sieben und somit der Größe nach zu sortieren. So wurden die großen von den kleineren Kohlebrocken getrennt und selbst der dabei entstehende Staub wurde aufgefangen, um anschließend aus ihm günstige Kohlebriketts – sogenannte Eierbriketts – für den Hausbrand herzustellen.
Danach gingen wir zu einem Aussichtspunkt, der die Größe der Zeche von innen zeigte und vorbei an der Kohlenwäsche. Ähnlich einem Laufband wurde hier die Kohle mit einer stetigen Welle durch ein Wasserbecken geschwemmt. Durch die Kraft der Welle konnte die Kohle von Steinen getrennt und weiter nach Qualitätsstufen sortiert werden.
Schließlich erreichten wir eine Station an der unterschiedliche Kohlearten in Schaukästen ausgestellt waren. Hier erklärte der Gruppenleiter drei verschiedene Arten von Kohle, ihre besonderen Eigenschaften und wie sie für uns von Nutzen sein können.
Zum Abschluss der Führung betraten wir noch eine Galerie, die an einen Untertagebau erinnerte. Hier konnten wir verschiedene Werkzeuge der Bergleute kennenlernen. Diese waren so gut erhalten, dass man sich die einzelnen Schritte bei der Kohlegewinnung leicht vorstellen konnte.
Klasse 9b
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