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„Anorexia Feelgood Songs“ auf der Bühne - Ein Stück über die „Verletzlichkeit jugendlicher Selbstbilder“

Songs zum Wohlfühlen im Zustand der Essstörung oder Songs, die einen aus diesem Zustand befreien? Mit diesen gegensätzlichen Erwartungen an das Jugendtheaterstück „Anorexia Feelgood Songs“ begann der Workshop für den Leistungskurs K 1 Deutsch auf der Probebühne im Stadttheater, den Theaterpädagogin Katharina Hille professionell leitete. Mit ersten Raumläufen erspürten und erprobten die Schülerinnen und Schüler zunächst ambivalente Stimmungen und Emotionen, die im Stück eine zentrale Rolle spielen, und ergründeten, warum die Protagonisten keine Namen tragen, sondern z. B. der
Kleine, Ärztin oder Du heißen.

Im Anschluss setzte sich der Kurs mit den Fragen auseinander: Wie helfen wir einer Person mit gebrochenem Arm? Und wie helfen wir einer Person, die seelisch erkrankt ist? Die Übung „Freund-Feind“ versetzte danach die Schülerinnen und Schüler in die Situation, einen falschen Freund im Umfeld zu erleben. Darauf aufbauend fanden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Erklärungen, warum Anorexie als „falscher Freund“ bezeichnet wird. Diese Thematik wurde mit einer Schreibaufgabe vertieft, in der eine ideale Welt skizziert werden sollte, z. B. geprägt von Frieden, Glück, Zufriedenheit und positiven Emotionen. Verglichen wurden die Lösungsansätze des Kurses mit einem Zitat aus dem Stück, das 2022 für den Deutschen Jugendtheaterpreis nominiert wurde.
Die Inszenierung des Stücks, die sich der Kurs zwei Tage später ansah, stieß auf große Zustimmung bei den Schülerinnen und Schülern, die vor allem den sehr emotionalen Zugriff auf das sensible Thema Magersucht lobend herausstellten. Ihnen gefiel insbesondere die Darstellung der Krankheit als schillernde Figur sowie der effektvolle Einsatz des Lichts und der Musik. Die Frage, wie der Schluss zu verstehen ist, sorgte für einige Diskussion im Kurs und damit erreichte es das Theater wieder einmal, emotional zu berühren, zu unterhalten und zum Nachdenken anzuregen!
Herzlichen Dank an Frau Hille, die den Kurs mit viel Dynamik auf die Vorstellung eingestimmt hat!

Jutta Bartolosch

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